Der Abend legt sich leise über unser Haus Friedliche Schatten ringsum steigen Ein langer Tag klingt in der dunklen Stube aus Garten und Weg liegen im Schweigen Mit Bildern, die durch deine Träume zieh'n Liegst du, wie kleine Hunde liegen Fest eingerollt zu meinen Füßen am Kamin Und schnarchst, dass sich die Scheite biegen Im Schlaf wedelst du mit den Pfoten ab und zu Vielleicht läuft dir im Traum der Hase Der immer nur eine Spur schneller war als du Geradewegs vor die Nase Und diesmal holst du ihn mühelos ein Du rennst ihn glatt über den Haufen Doch dir reicht der Triumph, ein Gentleman zu sein Und großzügig lässt du ihn laufen Oder begegnet dir der Briefträger vielleicht Auf seinem gelben Moped grade? Das Wurstpaket, das er dir grüßend überreicht Schickt dir dein Neffe Ernst aus Stade Das hat der wirklich prima abgepasst Die mag're Zeit stand vor den Toren Denn über Knochen, die du eingegraben hast Ist jetzt die Erde hart gefroren Deine Nase glänzt tiefschwarz und frisch lackiert Du gähnst und blinzelst träg' ins Feuer Und während es jetzt Stein und Bein da draußen friert Bestehst du neue Abenteuer Vielleicht erträumst du eine ganze Symphonie Wilder exotischer Gerüche Feldmaus und Igel in vollkomm'ner Harmonie Mit Apfelkuchen aus der Küche In dicken Flocken fällt vorm Haus ein neuer Schnee Und legt sich lautlos vor die Scheiben Na, du wirst ganz schön staunen, denn wie ich das seh' Wird er wohl länger liegen bleiben Bis dahin träum' von März und Feld, vom jungen Gras Vom Schnüffeln, Zotteln, Stöbern, Graben Wenn wir und Feldmaus, Igel, Maulwurf, Fuchs und Has' Den Winterschlaf beendet haben Und ein Tag mehr ist schon vollbracht Nun, braves, altes Schnarchhorn, gute Nacht!