Angst über der Stadt/
Gestanck nach Kranckheit und Pisse/
der Hausrath lag zerschlagen allenthalben.
Da kam eines Tages ein Händler/
der bot feil viel schön Gezäh/
umb wohl zu richten was zerschlagen.
Und zum Beweise begann er dran zu schaffen und zu würcken mit grossem Gewese.
Doch als er kam zu Ende/
da war alls zernichtet und nichts gerichtet.
Da jauchzte die Menge und riss ihm von Händen das nutzlos Gezäh in grosser Zahl.
Andern Tags kam ein weiterer/
der bot an viel geheime Tincktur/
die eine Zauberwürckung habe gegen Siechtumb.
Staunend fragten die Leute nach der Anwendung.
Da vergoss er das Liquid in die Gassen/
die Menge raunte und stürmte den Karren es ihm gleich zu thun.
Und da waren die Strassen wie von Blut.
Weitern Tags kam ein Dritter/
um zu preisen das Geschöpfe seiner Truckerei/
newe Zeytungen/ fliegende Blätter und manchen Calender.
Doch als die Seiten auff geschlagen/
so fand sich darin kein Zeichen.
Die Blätter waren nicht gelehrt, doch dennoch leer.
Da erhob sich ein Triumphgeschrei/
sie riefen "Preiset diese Drei! Gerettet sind wir Bürger nun/
sie brachten alles/ so wir brauchen!"
Ein alter Mann stand abseits nur/
zu betrachten diese Schaw/ arg sinnend/ finsteren Gemüts.
"Wie recht ihr habt" sprach er voll Grimm/
"wohl habet ihr erworben/ was geboten.
Dann nichts brauchen die Todten. Nichts brauchen die Todten."