Ist euch schon mal aufgefallen was eigentlich so geht Wenn ihr am Samstagabend an der Glotze rumdreht? Was am Kiosk an der Ecke in der Auslage steht Da weiß ich zwar, woher der Wind, aber nicht wohin er weht Da seh' ich Titten und Titten, ich seh' so viele Titten Wenn du denkst „Das war schon immer so“, dann hast du dich geschnitten Ich kann mich noch erinnern, überhaupt nicht lange her Da gab's noch keine nackten Superstars wie Prince, Madonna, Cher Du brauchst jetzt nicht gleich denken, ich sei viel zu verklemmt Denn wer mich näher kennt, der weiß, ich bin nicht so gehemmt Über alles, was ich sage, hab ich gründlich nachgedacht Und ich finde mit Sex wird viel zu viel skrupellos Geld gemacht Denn Sex verkauft 'ne Zeitung, Sex verkauften Video Mit Sex verkauft man alles, denn Sex verkauft sich sowieso Und wenn was nicht gut läuft, und ist's der größte Scheiß Dann ist mit großer Sicherheit der Werbeträger heiß Ich mach die Augen auf und schau, wie ist die Lage Da erkenn' ich dann das Prinzip von Angebot und Nachfrage Alles was die Werbung tut, ist Zielgruppen abchecken Um dann bei möglichst vielen Leuten Kaufreiz zu erwecken Die Werbung spielt dir vor, dass du brauchst, was du nicht hast Und wenn du das Produkt nicht kaufst, dass du was verpasst Ist das Produkt 'ne Illustrierte und eigentlich nicht so toll dann macht man halt das Magazin vorn mit Titten voll Diese Strategie liefert Illusionen satt Und beschreibt einen Zustand, den die Realität nicht hat Und zwar die ganze Gegend ist voll mit geilen Leibern Doch bist du gerad' nicht angesagt, dann kriegste keine, leider Dazu musst du schon was leisten, nicht so sein wie die meisten Musst'n geilen Body haben und Gewichte reißen Raus aus den Klamotten und rein in das Solarium „Optik ist das Hauptkriterium!“ sagt dir dein Medium Freizügigkeit ist positiv, doch Eile mit Weile Aufklärung statt Verklärung ist die eine Seite der Medaille Ich liebe den Konsum und Medienvernetzung Doch nach meiner Einschätzung führt das auch zur medialen Versexung Jetzt stell ich mir mal vor, ich wär' in der Pubertät Es wär' noch nicht viel los mit meiner Individualität Meine verschärfte Umgebung, die würde mich entnerven die Normalheit meines Körpers vielleicht aus der Bahn werfen Vielleicht käm' ich auf dumme Gedanken, weil ich mich hässlich find' Weil die Leute im Musikvideo halt doch die schönsten sind Dann schau ich aufs Coupé und seh' im Kabel fern Und stelle fest „Hey, kopulieren ist modern!“ Dann les' ich das Zeug an Sommer und denk, „Die sind aber schnell“ bei Smudo war in diesem Alter „Yps mit Gimmick“ aktuell Da schreibt ein junges Mädchen, zwölf oder wenig mehr sie hätt'n süßen Freund und sie will Geschlechtsverkehr „Wie geht das mit dem Höhepunkt?“ Sie hat nämlich noch keinen Ja, hat sie denn mit zwölf schon Locken zwischen ihren Beinen? Eine andere, sie ist vierzehn, schreibt ihr Freund lässt sie im Stich Und sie will wissen, ob sie das Kind behalten soll oder nicht Das Alter bei der nächsten ganz egal, jedenfalls Steckt sie nach dem Essen immer ihren Finger in den Hals Das Problem das sie hat, und das ist doch der Witz Sie findet auf der Schule keinen wie von den „New Kids“ Idealisiere nicht die falschen Werte Und mach in einer schwachen Phase bloß nicht das verkehrte Frustriert, irritiert, drangsaliert, strapaziert Weil die Meinungsmache das Bewusstsein umfunktioniert Sei individuell, aber schnell, nicht bloß sexuell potentiell intellektuell, reell originell Keine Heuchelei, Prahlerei, Wichtigtuerei Sei immer gut dabei, mit anderen Worten „Fühl dich frei!“