Ich habe eine Theorie, doch das Problem daran
ist, da ich sie beim besten Willen nicht beweisen kann:
Als man dort oben einst vor langer Zeit die Woche erfand,
hat man den grten Teil davon ganz einfach 'Alltag' genannt.
Der Mensch hat dieses schlichte Wrtchen akzeptiert
und sich den Unterschied zum Wochenende definiert:
Von Montag frh bis Freitag spt gibt's nichts als Sorgen und Not,
und man erlie fr diesen Zeitraum striktes Lachverbot.

Ich seh' die Leute morgens in der Straenbahn,
die superschlechtgelaunt zur Arbeit fahr'n.
Wenn sie sich an ihrem eig'nen Kummer weiden,
dann weiger' ich mich, mitzuleiden.
Ich steige aus und geh' zum Lebensmittelladen,
um die schlechte Laune smtlicher Kassierer auszubaden.
Ich krieg' den Kassenbon und einen Blick voll Verdru
und sag': "Verzeih'n Sie, da ich heut' bei Ihnen einkaufen mu!"

Tut mir leid, doch ich bin heute trotzdem gut gelaunt,
und ich kann nichts dagegen machen, mu ber alles lachen,
das hrt so schnell nicht auf, denn ich bin einfach gut drauf!
Und auf den kultivierten selbstgemachten Alltagsfrust
hab' ich heut' mal wieder einfach keine Lust.
Nur zu leben fr die Sonn- und Feiertage kommt fr mich nicht in Frage.

Die Leute tragen wohl an einer schweren Last,
ich denk': Mein Gott, hab' ich die Tagesschau verpat?
Ist die Lindenstrae abgesetzt worden? Oder gibt's ein neues Robbenmorden?
Ein Blick in die Zeitung zerstreut meine Sorgen:
Es ist nichts passiert, es ist einfach Montagmorgen.
Das Wochenenddessert war wieder s und zart,
drum ist die Montagskost natrlich doppelt so hart.

Tut mir leid, doch ich bin heute trotzdem gut gelaunt,
...